NBBL / JBBL – Einstieg für Neubewerber wird abgeschmettert!

Es ist eine herbe Enttäuschung für den Nachwuchsbasketball und für neue ambitionierte Projekte. Es wurde nun bekannt, dass es keine Qualifikation für die Saison 2021/2022 geben wird. Nach der langen Spiel- und Trainingspause bedingt durch die Pandemie ist dies nun ein weiterer bitterer Rückschlag für junge Sportler*innen und Vereine gleichermaßen. Die RedHawks Potsdam wollten in der kommenden Saison 2021/22 sowohl in der NBBL, als auch in der JBBL groß starten. Ein wahnsinniger Dämpfer für unser ambitioniertes Programm, aber generell für alle Neubewerber in Deutschland. Für die Vereine – aber vor allem auch für die Kinder und Jugendlichen, die ein klares Ziel vor Augen hatten und in ihrem Sport weiterkommen wollen!!

Pünktlich zum 30.04. wurden die nötigen Unterlagen bei der Liga eingereicht mit dem klaren Ausblick auf sportliche Qualifikation. Die RedHawks haben sich vorbereitet, Pläne wurden geschmiedet, Kader-Gespräche mit Spielern geführt, die ersten Trainingseinheiten wurden absolviert! Dann Freitag, 07. Mai die enttäuschende und ernüchternde Nachricht. Allen Neubewerbern wurde mitgeteilt, dass sich die Liga gegen eine Aufstockung und damit gegen eine Qualifikation für die Neubewerber entschieden hat.

RedHawks bereits mit einer NBBL-Kooperation mit Berliner Verein in Planung! Artikel hier zu lesen!!

Die NBBL gGmbH entscheidet sich damit auch ganz klar gegen die selbstgesteckte Ausrichtung und Philosophie, nämlich den Nachwuchs im Basketball zu fördern und eine Plattform zu schaffen, um jungen Spielern zusätzliche Spielpraxis auf hohem Niveau gegen gleichaltrige Jugendliche zu ermöglichen und den Wettbewerb auf bundesweiter Ebene zu führen. 

Das offizielle Statement der NBBL gGmbH lautet wie folgt:
„Nach Prüfung aller eingegangenen Unterlagen haben wir folgende Situation: In der Nachwuchs Basketball Bundesliga (NBBL) haben alle Teams aus der Saison 2020/21 wieder gemeldet. Daraus ergibt sich die Situation, dass wir in diesem Jahr – aufgrund der besonderen Umstände – für Neubewerber keine Möglichkeit anbieten können, sich für unsere Liga zu qualifizieren.“ Gleiches gilt leider auch für die JBBL.

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Entscheidung nicht nachvollziehbar

Sebastian Mozelewski, Sportvorstand RedHawks Potsdam:
„Für uns ist diese Entscheidung nicht nachvollziehbar, von vornherein jegliche Möglichkeit der Qualifikation für die JBBL/NBBL abzuweisen. Wir hätten gerne eine genaue Erklärung bekommen, welche Tatsachen und Argumente ausschlaggebend für diese Entscheidung waren. Leider bekamen alle Vereine nur eine standardisierte Antwort von der NBBL gGmbH. Es geht uns nicht darum, die Pandemie-Lage auszunutzen und ein Startrecht ohne jegliche sportliche Qualifikation zu bekommen. Aber wir erwarten gerade in dieser schwierigen Situation eine Perspektive und einen konstruktiven Austausch über Möglichkeiten, wie es für die vielen Jugend-/ Nachwuchsspieler*innen und Vereine jetzt weitergehen kann, ohne das die Jugendlichen noch mehr Entwicklungszeit verlieren.“

Innovative Trainings- & Coachingkonzepte bei den RedHawks 

„Wir haben in Potsdam seit einigen Monaten daran gearbeitet, talentierten und engagierten Jugendlichen einen professionellen Leistungsstandort mit optimaler Betreuung sowie Trainingsmöglichkeiten auf höchstem Niveau zu bieten. Es wurde unteranderem ein Physical Performance Programm entwickelt, indem der Nachwuchs professionell in den Bereichen Athletik, Ernährung, Regeneration sowie mentaler Fitness arbeiten wird. Des Weiteren werden unsere Coaches derzeit in einem Coach The Coach Programm intensiv ausgebildet, um den bestmöglichen Benefit für die Entwicklung des Nachwuchs zu erreichen. Diese Art der Trainings- & Entwicklungsmöglichkeiten für junge Spieler sind einzigartig in dieser Region sowie auch darüber hinaus. Durch die Entscheidung der NBBL gGmbH wird diesen jungen Spielern jetzt die Möglichkeit genommen, ihre umfangreiche Vorbereitung und ihr Engagement in unserem Programm auf einem hohen Niveau zu beweisen und sich im Spielbetrieb auf Bundesligaebene durchzusetzen. Viele Spieler haben durch Corona schon extreme Entwicklungsrückschritte hinnehmen müssen und konnten monatelang nicht richtig trainieren oder spielen”, so Mozelewski weiter.

Keine Entscheidung im Sinne der Nachwuchsförderung

Patrick Rapsch, 1. Vorsitzender RedHawks Potsdam

„Wir sind von der Entscheidung der Verantwortlichen ziemlich irritiert, müssen sie aber leider ERSTMAL so akzeptieren. Gerade unter diesen besonderen Umständen, hätte es eine Entscheidung im Sinne der Kinder und Jugendlichen geben müssen, für die der Sport in dieser schwierigen Zeit ein absoluter Anker ist. Nun wurde Ihnen auch noch diese Perspektive genommen, ein weiterer Rückschlag der nun zu verkraften ist. Wir als Verein sehen unsere Aufgabe nun darin, den Kindern und Jugendlichen unseres Vereins und der Region, dennoch eine Perspektive und damit eine einhergehende Entwicklungschance zu geben. Konzepte wurden bereits erarbeitet und die Planungen für die kommende Saison laufen auf Hochtouren. Wir werden die Verantwortung, die wir den Kindern und Jugendlichen gegenüber haben, annehmen und freuen uns auf die kommende Saison!“

Ein Pokalturnier soll Trostpflaster sein

Auch der zur neuen Saison eingeführte Pokalwettbewerb für NBBL und JBBL stellt keine Alternative dar. Zunächst ausschließlich angepriesen als neuer Wettbewerb für Teams, die in der Saison 2020/21 über das Startrecht in der NBBL/JBBL verfügten, soll er nun auch als „Trostpflaster“ für alle Neubewerber herhalten. Neuer Pokal ja, aber Qualifikation nein? Spielberechtigung am Pokal ja, Einsieg in die Liga aber nein!

„Energie für die Entwicklung eines neuen Spielmodus, bei dem zunächst auch die Neubewerber ausgeschlossen werden sollten, war also vorhanden! Diese Energie hätte aufgebracht werden müssen, um im Sinne der Kinder und Jugendlichen zu agieren und Vereinen und der Entwicklung des deutschen Basketballs ernsthafte Lösungen zu bieten! Z.B. wie Neubewerber wenigstens eine faire sportliche Chance bekommen in die Liga einzusteigen. Nun sollen die Vereine für einen Pokalwettbewerb melden, wo es vorher keinerlei Infos über den Spielmodus gibt und die Planungen dazu derzeit unmöglich macht“, so Patrick Rapsch. 

Die Zeitschrift BIG schreibt dazu treffend

In der neuen Ausgabe der BIG (Ausgabe 107 05/2021) bringt es Martin Fünkele auf den Punkt:

„ …Sind wir im Basketball alle so sehr damit beschäftigt, toller, geiler und einzigartiger zu sein, dass wir aus den Augen verlieren, worum es wirklich geht? Um das Spiel, den Sport und die Menschen, die ihn betreiben, und das Glück, das sie für sich und andere damit erschaffen? Dass die Pandemie wie ein Brennglas wirkt und Fehler im System offenlegt, ist schon oft geschrieben worden. Falsch wir diese Beobachtung dadurch nicht.“ 

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