Ein Artikel von RBB24 von Torsten Michels, 07.11.2020 / Foto: rbb
Die Mannschaft ist jung, der Verein noch viel jünger. Die Basketballer der Red Hawks Potsdam wollen hoch hinaus.
Und das nicht nur auf dem Feld, sondern auch daneben. Dabei hapert es bisweilen noch an den ganz großen Kleinigkeiten. Dafür, dass ihr Trainer Reza Ghasseminia sich als „Defense Coach“ bezeichnet, also als einer, der vor allem auf die Abwehr-Arbeit wert legt, ist sein Klub, die Red Hawks Potsdam ganz schön offensiv.
Zumindest dann, wenn es darum geht, die eigenen Ziele zu formulieren. Neben „Alba die zweite Größe werden“ in der Region und „Bundesliga spielen“, sagt etwa Robert Schünemann, der beim Potsdamer Basketball-Verein für „Marketing, Presse und Social Media“ zuständig ist. Und das, obwohl der Klub gerade mal in der fünfthöchsten Spielklasse unterwegs ist, der sogenannten zweiten Regionalliga. Und in dieser Form überhaupt erst seit 2019 besteht.
Starker Nachwuchs, starke Team-Chemie
Bis dahin firmierte das Team als eine Abteilung des SV Babelsberg 03. Mit der Ausgliederung nun sollen die ehrgeizigen Ziele besser und schneller erreicht werden. Als Teil eines Gesamtvereins sei es „schwierig, richtig durchzustarten“, so Schünemann. Dass das in Potsdam generell machbar ist, das Durchstarten, davon sind sie überzeugt bei den Red Hawks. Die Stadt sei verrückt nach Sport, so Schünemann, und: „Im Jugendbereich schießen wir durch die Decke. Jede Woche kommen neue Kids in die Halle. Wir sind jung, dynamisch, wir haben Bock, was Großes aufzubauen, alle geben Vollgas.“
Dass das keine hohlen Phrasen sind, beweist die Kaderplanung des Landesmeisters 2020. So stieß zu Saisonbeginn Thomas Schoeps zur Mannschaft. Mit seinen 31 Jahren ist der ehemalige U20-Nationalspieler einer der wenigen älteren Spieler im Team. Er soll die jungen Hoffnungsträger führen, so wie er es zuletzt eine Liga höher und als Kapitän bei den Red Dragons Königs Wusterhausen getan hat. Schoeps sagt: „Ich war in vielen Teams, aber hier ist es wirklich sehr, sehr gut, die Team-Chemie sehr speziell. Man merkt auch, dass die Leute hinter dem Team Lust und Bock haben, wirklich nach vorn zu gehen.“ Und auch Schoeps hat ehrgeizige Ziele, will den Aufstieg, Potsdams Nummer eins werden.
Präsent auch in den sozialen Netzwerken
Noch ist das der USV Potsdam, ebenfalls in der 2. Regionalliga Ost unterwegs und in den vergangenen beiden Spielzeiten jeweils Meister. Doch beim USV verzichtete man aus finanziellen Gründen auf den Aufstieg. Die Red Hawks nun sind anders. „Sehr viel Potential“, habe der Klub, sagt Thomas Schoeps und lobt die „Internetpräsenz, die Präsenz nach draußen.“
Tatsächlich hat die Außenwirkung des Vereins wenig vom Sporthallen-Mief, den man mit der fünfthöchsten Spielklasse womöglich in Verbindung bringen würde. Die Heimspiele, so sie denn vor dem Lockdown absolviert werden konnten, finden in der neuwertigen Sporthalle Gagarinstraße und vor 200 Zuschauern statt. Die Mannschaft wird nicht nur auf der eigenen Homepage, sondern auch in den sozialen Netzwerken begleitet. Auch wenn die elf Follower bei Twitter und 32 Abonnenten bei YouTube noch Luft nach oben verheißen.
Fehler auf dem Spielberichtsbogen
Aber sie lernen noch bei den Red Hawks, und zwar in allen Bereichen. So wie nach dem ersten Spieltag dieser nun mittlerweile bis zum 5. Dezember unterbrochenen Saison. Mit 64:46 gewannen die Red Hawks am 10. Oktober gegen die White Devils Cottbus. Eigentlich. Doch wegen eines Fehlers auf dem Spielberichtsbogens (der Name eines eingesetzten Spielers fehlte) wurde die Partie nachträglich am grünen Tisch für die Gäste gewertet.
„Nur so sind wir zu schlagen“, sagte Robyn Missa anschließend gegenüber den Potsdamer Neuesten Nachrichten. Als Jugendlicher spielte er an der Seite heutiger NBA-Stars in High-School- und College-Teams in den USA, träumte selbst von einer Karriere in der stärksten Liga der Welt. Dass auch seine heutigen Mitspieler wie Tim Decker oder Thomas Schoeps über mindestens Zweitliga-Erfahrung verfügen, unterstreicht die sportlichen Ambitionen.
Starke Defensive, offensive Ziele
Und auch Coach Reza Ghasseminia hat eine illustre Vergangenheit. Letzte Saison führte er die U 20 des DBV Charlottenburg zum Berliner Meistertitel, davor war er jahrelang Trainer des Alba-Nachwuchsteams TuS Lichterfelde. Sein Urteil über das Leistungsvermögen seines Teams? „Es hat enorm viel Erfahrung, obwohl wir eine junge Mannschaft haben. Wir sind sehr schnell unterwegs, wir sind fresh, wir sind fit.“
Und ach ja, auch der Trainer, der so gern die Abwehr in den Vordergrund stellt, hat den Aufstieg als Ziel. Denn „Defense“, so sagt es eine alte Basketball-Weisheit, gewinnt Meisterschaften. Wissen sie auch bei den Red Hawks in Potsdam. Und sagen es. Ganz offensiv.
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